Wer hätte das gedacht? Corona hat uns auch 1 1/2 Jahre später immer noch im Griff, so dass Ferien im Ausland nur mit PCR-Tests oder sonstigen Aufwänden verbunden, möglich sind. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, noch eine 3. Ausgabe an unsere "Tour de Suisse-Reihe" anzuhängen....in der Hoffnung, dass wir auch in diesem Jahr 3 Wochen von sonnigem Wanderwetter begleitet werden.
Unsere Tour führt uns von der Region Thunersee, nach Zermatt, über den Nufenenpass ins Bedrettotal, weiter ins Bleniotal und nach einem kurzen Aufenthalt in Disentis, ins Puschlav.
Vom Niederhorn zum Gemmenalphorn und wieder zurück
Von der Mittelstation "Chrindi" am Stockhorn wandern wir vorbei am Hinterstockensee zum Oberstockensee und via Vorderstockenalp zurück zur Mittelstation.
Dem angesagten Regen weichen wir in den St. Beatus-Höhlen aus und machen gegen Abend einen Ausflug nach Bern.
Mit dem Schiff fahren wir nach Spiez und marschieren anschliessend die knapp 20km via Thun zurück nach Hilterfingen
Zermatt empfängt uns zwar mit dunklen Wolken und Regen, aber bereits am nächsten Morgen erstrahlt das Matterhorn im schönsten Sonnenlicht. Und obwohl wir nicht zum ersten Mal in Zermatt sind, freuen wir uns noch immer über den Anblick des Matterhorns (insbesondere wenn die Sicht auch aus dem Hotelzimmer so gigantisch ist), welches so schön über Zermatt trohnt. Wir geniessen die gebuchten 4 Tage/Nächte und unternehmen die eine oder andere Wanderung.
Als erstes gehts mit der Gornergratbahn in 30 Minuten bis auf 3'100 M.ü.M. Schon die Fahrt ist herrlich. Oben angekommen empfängt uns zwar ein frischer Wind, aber der Himmel ist blau und die Sonne strahlt - was wollen wir mehr? Ah, vielleicht so ein knuffiges Schwarznasenschaf wäre cool....mal schauen! Möglichkeiten sollte es ja geben auf unserer Wanderung zur Riffelalp.
Neuer Tag, neue Wanderung. Heute ist der Glacier Trail angesagt - eine Wanderung mit bester Aussicht auf das Matterhorn (was sonst). Mit der Bahn gehts bis zur Station "hoher Steg" und per Pedes am Furgggletscher entlang zur Bergstation "Schwarzsee". Vielleicht treffen wir ja heute ein Schwarznasenschaf, nachdem es gestern nicht geklappt hat....
Nachdem sich auch heute kein Schwarznasenschaf hat blicken lassen und die Sonne uns schon nach kurzer Zeit verlassen hat, krönen wir diesen Tag halt einfach mit einem feinen Essen.
Ab ca. 11.00 Uhr ist auch heute nochmals Regen angesagt. Kurzerhand machen wir uns auf den Weg in den kleinen Weiler Zmutt. Mit unserem Wandertempo, erreichen wir diesen Weiler trockenen Fusses und geniessen ein herrliches Mittagessen.
Das Val Bedretto im Nordtessin reicht von Airolo am Fuss des Gotthard-Passes bis hinauf zum Nufenenpass, dem Übergang ins Wallis. 3 Nächte verbringen wir im Chalet Stella Alpina in Ronco....naja, viel mehr Auswahl gab es auch nicht. Das Gebiet wollen wir, logo, wandernd erkunden...sofern das Wetter mitspielt. Für die nächsten Tage ist immer mal wieder starker Regen und Unwetter angesagt....mal sehen, ob Bucheli & Co. Recht behalten.
Nachdem wir die ganze Strecke von Zermatt bis Bedretto im Regen gefahren sind, zeigt sich am Abend nochmals die Sonne. Da wir nur rd. 10km von der Nufenenpasshöhe entfernt unser Hotel haben, machen wir uns nach dem Znacht nochmals auf den Weg, um die letzten Sonnenstrahlen für die nächsten Tage einzufangen....und werden nicht nur mit Sonne belohnt!
Mit dem Bus gehts nach Airolo, von hier mit dem Bähnli hoch bis Pesciüm und ab da zu Fuss auf einem schönen Höhenweg zurück nach Ronco - heute steht die "Strada degli alpi" auf dem Plan. Immer im Blick das Gotthardmassiv u.a. mit der Tremola (alte Pass-und Serpentinenstrasse) auf der gegenüberliegenden Talseite.
Heute soll es den ganzen Tag regnen, also ab nach Bellinzona....die Burgen können auch bei Regen bestaunt werden.
Wir wechseln das Tal: vom Bedretto- ins Bleniotal. Eine kurze Strecke, die es heute aber in sich hat....schon die ganze Nacht schüttet es wie aus Kübeln und gemäss Wetterbericht soll es so weitergehen. Und ja, es regnet wirklich ziemlich heftig, so dass die Sicht zwischenzeitlich auch etwas eingeschränkt ist. Zwischen Faido und Biasca verschüttet zudem ein Erdrutsch die A2...aber erst nach uns. Puh, nochmals Schwein gehabt! Und kurz vor Campra, unserem heutigen Ziel, werden wir von der Feuerwehr angehalten, da sie eine Brücke gesperrt haben, weil das Wasser schon ziemlich hoch steht. Aber nach einem kurzen Check, lässt uns der nette Pompieri mit den Worten "....aber fahren Sie bitte schnell" die Brücke passieren. Also kurz das Gaspedal runtergedrückt, mit quietschenden Reifen um die Kurve und als Andenken "än schwarze liege lah"....so oder so ähnlich sind wir mit dem Yaris an der Feuerwehr vorbeigetuckert und kommen wohlbehalten in Campra an. 😂😂
Da wir davon ausgehen, dass der viele Regen in den letzten Tagen so einiges angerichtet hat, wollen wir auch keine allzu "hochstehende" Wanderung unternehmen und entscheiden uns daher für die Capanna Dötra. Eine Hütte, die auf vielen Wegen erreicht werden kann...nachdem wir 2x umkehren müssen, einmal wegen eines abgerutschten Hanges und beim zweiten Mal wegen einer weggespühlten Brücke, kapitulieren wir und steigen ins Auto. Und nachdem wir gestern noch in einem Amphibienfahrzeug sassen, mutiert unser Yaris heute zu einem kleinen Offroader....uff! 😅
Eigentlich wollten wir im Bleniotal ja vorallem zur Capanna Motterascio und falls wir fit genug sind zur Greina Hochebene. Aber die "Wander-Odysee" von gestern war uns eine Lehre....die Sonne strahlt zwar, wie gestern schon, vom Himmel, aber der Wanderweg dürfte alles andere als gut sein. Also beschränken wir uns auf einen Spaziergang dem Luzzone-Stausee entlang. Die Greina Hochebene läuft uns ja nicht davon bzw. wir müssen ja auch noch Ziele haben, falls es eine 4. Ausgabe der "Tour de Suisse" geben sollte.
Der kurze Zwischenstopp in Disentis ist meiner Gotte geschuldet...hat es letztes Jahr doch richtig Spass gemacht, mit ihr zu wandern und in alten Zeiten zu schwelgen. Und das wollen wir dieses Jahr nochmals wiederholen. Aber mit Rentnern etwas abmachen, ist immer etwas schwierig....so werden wir kurzerhand für andere Rentner versetzt - ts! 😂 Und so machen wir uns halt alleine auf die Senda Sursilvana - vom Oberalppass bis Sedrun.
Die letzte Station auf unserer Tour de Suisse ist erreicht - das Puschlav/Val Poschiavo! Eine knappe Woche verbringen wir hier im untersten Zipfel der "Schweineschnauze", genauer gesagt in Le Prese, in einem herzigen Bungalow direkt am See. Wir sind gespannt was uns hier alles erwartet und hoffen auf gutes Wetter, damit auch schöne Wanderungen unternommen werden können.
Auf der Hinfahrt von Disentis ins Puschlav nützen wir das schöne Wetter und machen noch eine kurze Wanderung vom Ospizio Bernina via Sassal Mason zur Alp Grüm.
Heute treffen wir Melanie und Stefan, welche zur Zeit in Silvaplana in den Ferien sind. Treffpunkt ist der Berninapass. Hier starten wir unsere Wanderung via Alp Grüm bis nach Cavaglia, wo wir den Gletschermühlen, auch "Töpfe der Riesen" genannt, einen Besuch abstatten.
Gemütlich spazieren wir heute um den See und statten gegen Abend dem Örtchen Poschiavo einen Besuch ab.
Auch heute machen wir uns wieder auf die Socken - Ziel ist Brusio mit seinem Kreisviadukt.
Der letzte Tag unserer Reise - heute steht ein Highlight der Sonderklasse auf dem Plan - das Val di Campo. Von Sfazù gehts auf direktem Weg zum Rifugio Saoseo, weiter zum Lagh da Val Viola und nach dessen Umrundung zum Lagh da Saoseo, bevor es auf dem gleichen Weg zurück nach Sfazù geht. Die Wetterprognosen versprechen einen der schönsten Tage der ganzen Woche zu werden...ähä, wir sind gespannt. Bucheli & Co. haben uns in diesen Ferien ja schon ein paar Mal "veräppelt"....
Fazit:
Die Schweiz ist wunderschön und es lohnt sich, die verschiedenen Ecken kennenzulernen! Noch schöner wäre es natürlich gewesen, wenn das Wetter auch in diesem Jahr mehr auf unserer Seite gewesen wäre, aber nichts desto trotz haben wir 3 super Wochen in unserer Heimat verbracht.
Highlights waren (und werden wir bei schönerem Wetter sicher nochmals besuchen):
- Blick aus dem Hotelzimmer in Hilterfingen
- unbezahlbare Sicht aufs Matterhorn im Hotel Europe in Zermatt
- Glacier Trail in Zermatt
- Steinböcke am Nufenenpass
- Bleniotal (Greina Hochebene - wir kommen....irgendwann)
- Capuns im Alpsu, Disentis
- Sassal Mason/Alp Grüm
- Val di Campo
- und noch vieles mehr!