Bevor wir in Richtung Osten aufbrechen, machen wir erst noch einen Abstecher weiter nordwärts nach Anacortes auf Fidalgo Island. Hier wollen wir eigentlich zwei
gemütliche Tage einlegen und mal nichts tun. Aber irgendwie entspricht uns das auch nicht so wirklich. Und so sitzen wir schon am nächsten Tag spontan auf einem Zodiac (Speedboat) und machen uns auf
die Suche nach Walen, insbesondere Orcas, die es hier zu Hauf geben soll. Also los! In einem "Affenzahn" fahren wir in die Strait of Juan de Fuca, welche Kanada und die USA trennt. Kaum da, sehen wir
auch schon die ersten Buckelwale! Und so geht es fast eine Stunde lang, immer wieder tauchen diese riesigen Meeressäugetiere auf und winken mit der Flosse. Als wir uns langsam auf den Rückweg machen
wollen, gesellen sich tatsächlich auch noch Orcas dazu! Und weil das Ganze sooo cool ist zum Beobachten, gibt es gar keine Wal-Fotos (sorry 😊). Wir geniessen
einfach nur das grandiose Schauspiel! Zurück geht es wieder im gleichen Tempo und wir sind richtig froh um die dicken Hosen und Jacken, die uns zur Verfügung gestellt werden...brrr, ist das kalt! Am
Ende dieses Tages schätzen wir uns einmal mehr glücklich, diese Reise machen zu können und solche Abenteuer wie heute zu erleben.
North Cascade N.P.
Die Fahrt durch den North Cascade Nationalpark bietet immer wieder schöne Ausblicke, so dass wir den ganzen Tag benötigen bis Mazama. Egal, wir haben ja noch einen weiteren Tag, um die Gegend um
den Washington und Rainy Pass zu erkunden. Am Rainy Pass brechen wir also anderntags zur 4-stündigen Wanderung zum Maple Pass auf. Leider ist das Wetter nicht so gut und wir wandern, je höher wir
kommen, im immer dichter werdenden Nebel. Schade, schade, denn die Aussicht dürfte super sein und Tiere sehen wir so natürlich auch nicht. Kaum zurück beim Auto schüttet es aus Kübeln und hält
den Rest vom Tag an, so dass wir uns ins gemütliche Cabin zurückziehen und den Nachmittag mit lesen verbringen. Unser erster Regen-Halbtag nach 6 Wochen bringt uns also doch noch dazu, nichts
weiter zu unternehmem 😉
Glacier N.P.
Nach einem Zwischenhalt in Coeur d'Alene, erwartet uns als nächstes der Glacier Nationalpark, an der kanadischen Grenze. Hier verbringen wir volle 3 Tage, wir wollen den Park bestmöglich erleben
und einige Wanderungen unternehmen.
Und so wollen wir, nachdem wir in West Glacier ankommen, auch gleich noch auf eine kurze Abendwanderung. Also Wanderschuhe an, mit Moskitospray einnebeln und los gehts... sagenhafte 2 Meter bis in
den Wald kommen wir, bevor die grossen (Ami-)Tropfen vom Himmel fallen. Tja, das ist dann wohl Schicksal, geniessen wir unser Gemüsecurry im herzigen Cabin halt ohne Anstrengung 😉
Am nächsten Tag fahren wir auf der "Going-to-the-Sun-Road" einmal quer durch den Nationalpark auf die Ostseite. Die Strasse hält, was ihr Name verspricht. Kurvig und eng schlängelt sie sich dem Berg
entlang bis zum Logan Pass und bietet immer mal wieder spektakuläre Ausblicke. Wanderungen machen wir heute gleich zwei bzw. 2 3/4. Als erstes gehts zum Avalanche Lake und vom Logan Pass aus steuern
wir den Hidden Lake Overlook (der Trail zum See ist wegen Bären gesperrt) an. Kurz vor dem Overlook zieht jedoch ein Gewitter auf und wir drehen um. Trotzdem werden wir auf dem Rückweg, den wir im
Laufschritt zurücklegen, bis auf die Unterhosen nass. Mmmh, so war das definitiv nicht geplant. Also erst mal wieder trocknen und warten bis die dicksten Wolken weiterziehen. Und als ein paar Stunden
später die Sonne wieder vom Himmel scheint, brechen wir ein weiteres Mal zum Hidden Lake Overlook auf. Entschädigt für die doppelte Anstrengung werden wir mit diversen Mountain Goats, Bighornsheeps,
einem Ground Squirrel, das Model steht, und natürlich einer schönen Sicht auf den Hidden Lake. Aber keine Bären, und das obwohl wir im selbsternannten "Bear Country" sind.😉
Am nächsten Tag geht es in das "Many Glacier"-Seitental auf der Ostseite des Parks. Hier wandern wir zum Grinell Glacier Viewpoint. Eine geniale, aber anstrengende 5
1/2-stündige Wanderung. Das Wetter ist seit dem Morgen sehr dunstig und die Sicht wird auch für den Rest des Tages nie wirklich klarer. Im Gegenteil, am Abend ist es so dunstig, dass man die Berge
kaum noch sieht und die Sonne orange leuchtet. Mmmh, ist das etwa Rauch (riecht aber nicht wirklich danach) und doch kein Dunst? Wenn ja, woher kommt dieser Rauch? Google gibt am Abend die Antwort:
jep, nun brennt es auch im Westen Kanadas.
Aber nochmals zurück zu unserer heutigen Wanderung: Auf dem Rückweg gibt es dann noch etwas Action... Ein Grizzly hat
sich in die Nähe des Wanderweges "verirrt". Und weil wir uns just an einer eher heiklen Stelle befinden (Wanderweg am Felsen, ohne Ausweichmöglichkeiten für uns), sind wir froh, von anderen
Personen, die das ganze aus der Ferne beobachten, durch lautes Rufen gewarnt zu werden. Wir sehen den Grizzly dann auch etwas oberhalb des Wanderweges aus einem Busch kommen und direkt in unsere
Richtung spazieren. Also den Rückzug antreten und hoffen, dass Meister Petz oberhalb der Felskante (über dem Wanderweg) weitermarschiert... Nicht, dass uns dieser Kerl nochmal bis zum
Gletschersee hoch "hetzt" 😅 und ja, er hat Erbarmen mit uns und geht sozusagen über unsere Köpfe hinweg seines Weges, während wir unterhalb der Felskante abwarten, wohin ihn sein weiterer
Weg führt. Nachdem er uns hinter sich gelassen hat, spaziert er noch etwas den Wanderweg entlang, bis er schliesslich den Hang hinunter geht. Puuuh, diese Aufregung... Also eigentli fasch ä chli
viel Adrenalin i euisem Alter 🙈😂! Aber mit unserer Touri- und Profi-Ausrüstung (Bärenglöggli und Bärenspray, der uns vom Cabin-Vermieter sicherheitshalber und mit einem mitleidigen Lächeln in die
Finger gedrückt wurde) kann uns ja eigentlich gar nichts passieren, oder? 😉 Und trotzdem sind wir froh, wenn wir diesen Fellnasen in Zukunft mit etwas mehr Abstand begegnen. Und darum sind wir
auf den weiteren Wanderungen immer mit einer gewissen Anspannung unterwegs.😊
Tag 3 im Glacier Nationalpark verbringen wir im nächsten Seitental, dem Two Medicine Valley. Nach der gestrigen, anstrengenden Wanderung gehen wir es heute etwas ruhiger an. Wir wandern zum Rockwell
Fall und sind immer auf eine Bärenbegegnung "vorbereitet", nachdem auch hier wieder diverse Bären-Warnungen ersichtlich sind. Aber nichts da, heute sehen wir nur noch einen Bären am Strassenrand.
Auch okay! 😉
Wir verlassen die Berge des Glacier Nationalparks und kommen schon nach kurzer Zeit in die Plains, die Ebene Montanas. Puuuh, hier geht es wirklich nur noch geradeaus
(das Navi gibt uns zu verstehen, dass wir die nächsten 335km auf der selben Strasse bleiben und es keine Abzweiger gibt 😳😅), und zu sehen gibt es nichts, ausser Felder, Wiesen und alle paar 30-40
Kilometer eine Ortschaft mit einer Getreide-Ladestation an der Bahnlinie. Dass in diesen Tagen der Rauch von Kanada alles einnebelt, macht die Fahrt durch diese Einöde nicht wirklich spannender. Im
Gegenteil, durch den Rauch sieht alles sehr trostlos aus. Und so denken wir bei diesen Fahrten durch diese Gegend öfters mal an Christa und Martin, die diese Strecke 2019 auf ihrer TransAm Tour (von
Vancouver nach Boston) mit dem Velo gefahren sind (www.not-at-home.ch) und unsere Hochachtung steigt gleich nochmals vor dieser Leistung! Schliesslich kämpfen wir
ja schon im Auto, dass uns das Gesicht nicht einschläft und halten uns darum mit dem Spiel "Wer bin ich?" bei Laune. So sind wir z.B. einmal Tina Turner, ein Familienmitglied, Roger Federer, Rapunzel
oder der Orca "Free Willy". In Saco, wortwörtlich "in the middle of nowhere", legen wir einen Übernachtungsstopp ein, bevor wir am nächsten Tag nach Medora fahren. Die Strecke wird nicht
wirklich spannender, aber mind. hat sich der Rauch verzogen und die Mini-Ortschaften wirken etwas freundlicher. Wenn wir da schon gewusst hätten, dass so ein Fahrtag noch einsamer, öder und
langweiliger sein kann, hätten wir die Ortschaften, Getreide-Ladestationen oder Ölpumpen richtig zu schätzen gewusst. 😉
Unsere Fahrt nach Medora in North Dakota unterbrechen wir mit einem Abstecher in den Nordteil des Theodore Roosevelt Nationalparks. Den Südteil erkunden wir am anderen Tag von Medora aus und treffen
auf erste Büffel und Präriehunde. Am Abend heisst es dann, Cowboyhut und -stiefel montieren, es geht an ein Western-Musical. Etwas amerikanische Geschichte, Linedance, Country-Musik und eine priese
Humor - sozusagen die amerikanische Version vom schweizer Musical "Ewigi Liebi" 😂 toll wars!
Nach 2 Nächten in Medora steht ein weiterer Fahrtag auf dem Programm. Und der wird so richtig knackig! 😵💫 Wir fahren in Richtung Süden durch North & South Dakota und heute begleiten uns nicht
mal mehr Dörfer, irgendwelche Ladestationen, Ölpumpen oder Farmen. Hier gibt es einfach nichts, und zwar wirklich nichts, nicht mal eine Kurve. Sogar ein Pipi-Halt ist schwierig einzulegen. 😅 Im
Spiel "Wer bin ich?" werden wir immer kreativer. Die gesuchten Persönlichkeiten reichen u.a. von Trudi Gerster über Caroline von Kliby und Caroline bis hin zu Jesus. 😂 Ich habe ja noch ein paar
Berühmtheiten im Peto aber Susan ist glaube ich froh, wenn es nicht noch viele solche Tage gibt 😁
Custer im gleichnamigen State Park erreichen wir gegen Abend, nachdem wir beim Mt. Rushmore National Monument (Präsidentenköpfe in der Felswand), noch einen Halt eingelegt haben. Die nächsten zwei
Tage stehen ganz im Zeichen des Custer State Parks. Wir fahren auf dem Needles Highway, der Iron Mountain Road und dem Wildlife Loop wo wir in einer Büffelherde stecken bleiben.
Der Schlachtplan (Wo fahren wir durch? Was wollen wir auf dem Weg noch sehen? etc.) für die Weiterfahrt in den Badlands Nationalpark ist schon nach wenigen Metern durch Custer Downtown über Bord
geschmissen, nachdem wir am Strassenrand Leute mit ihren Klappstühlen sitzen sehen. Die warten offenbar auf etwas, aber auf was? Also fragen wir am Besten mal Jemanden mit einem Klappstuhl. Antwort:
dieses Wochenende werden die 100jährigen "Gold Discovery Days" gefeiert und um 10.00 Uhr folgt eine Parade. Na dann, das lassen wir uns nicht entgehen und sitzen schon wenig später auch am
Strassenrand, allerdings weniger feudal, auf dem Bordstein. Zu Beginn wundern wir uns noch über die leeren Plastiksäcke, die die Kinder dabei haben, aber nur solange bis uns die Candys um die Ohren
fliegen. Ich kann nicht widerstehen und schiebe mir auch so ein "Double Bubblegum" (XXL-Bazooka-Kaugummi) in den Mund und renke mir dabei fast den Kiefer aus! 🙈 Das war früher irgendwie auch anders 😂
Die Parade ist naja, mässig interessant für uns, kennen wir ja niemanden. Aber mit den bekommenen "Stars and Stripes"-Fähnli können wir ja trotzdem winken...😉 Nach diesem Happening geht es dann
wirklich weiter. Mit einem Stopp in Rapid City, wo wir die Präsidentenstatuen anschauen, erreichen wir gegen Abend den Badlands N.P..
Badlands N.P.
Nach dem Bezug des Cabins und einer ultra scharfen (Instant-)Ramensuppe geht es zum Sonnenuntergang in den Park. Die ausgiebige Erkundung des Parks folgt am nächsten Tag in aller Frühe, weil knapp 37
Grad angesagt sind. Die Hitzewelle, welche seit Tagen den Süden der USA im Griff hat, hat nun auch uns erreicht. Wird sicher spassig in den Städten, die jetzt dann folgen 😏
In den nächsten Tagen heisst es, "Kilometer machen" und "Vorwärts kommen". Unser Endziel New York erwartet uns, und wir sollten langsam aber sicher mal weiter Richtung
Osten fahren. Und so kommt es, dass wir in 3 Tagen über 1'500 Kilometer zurücklegen. Wir fahren mehrheitlich auf Autobahnen und kommen somit zügig voran... so zügig, dass wir nur einmal kurz eine
weitere Ausgabe "Wer bin ich?" spielen können - sehr zur Freude von Susan 😉 Aber nichtsdestotrotz müssen weitere "Ablenkungsmanöver" angewendet werden, um Susan als Fahrerin wach zu halten (nebst den
Pausen natürlich) 😁 Tja, und so überlegen wir uns zum Beispiel, was es in den letzten 9 Wochen jeweils zum Znacht gegeben hat oder führen uns unsere Unterkünfte vor unser geistiges Auge 🤔 Nach 2
Übernachtungsstopps in den Städten Sioux Falls und Minneapolis erreichen wir am dritten Tag Chicago am Lake Michigan. Sioux Falls wie auch Minneapolis sind überraschend schön. Vielleicht auch, weil
wir keine grossen Erwartungen hatten.
Chicago
Von Chicago sind wir schlicht begeistert! Eine Stadt mit Charme, schöner Architektur, einer coolen Flaniermeile (Riverwalk) mit Sitzgelegenheiten (nebst Bars und Restaurants), die zum Verweilen
einladen und dem Navy Pier, wo man sich am Meer wähnt. Die Stadt ist zudem sehr sauber und gepflegt und ja, Obdachlose hat es auch hier. Aber im Gegensatz zu den bisherigen Städten an der
Westküste, fallen diese armen Seelen hier in Chicago nicht so unangenehm auf und sind auch nicht in dieser grossen Anzahl zu sehen. Was aber nicht heisst, dass es sie nicht gibt und sie sich
ziemlich sicher in anderen (weniger touristischen) Vierteln bewegen.
Nach 3 Tagen in Chicago, verlassen wir (schon fast etwas wehmütig) "unsere" neue Lieblings-US-Grossstadt und fahren an der Ostküste des Lake Michigan hoch bis Grand Haven bzw. Empire beim Sleeping
Bear Dunes National Lakeshore. Entlang der Küste geniessen wir die kleinen Orte mit ihren schmucken Häusern und Yachten und immer mal wieder einen State Park, einen Leuchtturm oder Sandstrand. Im
Nationalpark "Sleeping Bear Dunes" wandern wir durch Dünen und bestaunen von verschiedenen Aussichtspunkten das Farbenspiel des Lake Michigan. Schön, auch wenn der Kanada-Rauch wieder den Weg über
die Grenze gefunden hat und der Himmel entsprechend milchig ist.
Weiter geht die Fahrt anschliessend nach Bay City an der Westküste des Lake Huron. Da wir uns hier offenbar im touristischen Niemandsland befinden und es keine schlauen Reiseführer zu dieser Region
gibt, bleibt uns nichts anderes übrig, als uns vor Ort nach den Einheimischen zu richten und zu schauen, was die hier so treiben. Jep, können wir! 😉 - Nachdem wir bereits in Grand Haven unverhofft
mitten im Coast Guard Festival gelandet sind, spazieren auch in Bay City wieder Leute mit ihren Klappstühlen an uns vorbei in Richtung Fluss. Also klemmen wir unsere imaginären Klappstühle ebenfalls
unter die Arme und heften uns an die Fersen der Einheimischen. Und siehe da, auch hier ist ein "Fest" im Gange - National Night Out. Dabei handelt es sich um eine jährliche Kampagne zum Aufbau und
Förderung von Gemeinschaften, Partnerschaften zwischen Polizei und Gemeinden sowie Kameradschaften in der Nachbarschaft. Spannend, was Polizei, Feuerwehr, etc. alles auffahren können im
Ernstfall. Und die Präsentation ist sehr sympathisch.
Bevor wir die Region "The Great Lakes" verlassen, legen wir noch einen Stopp in Port Clinton am Lake Erie ein - um ein letztes Mal zu waschen 😏 und uns in Gedanken auf die letzten 2 Wochen
einzustimmen. Auf dem Weg nach Port Clinton besuchen wir Frankenmuth, eine von deutschen Auswanderen gegründete Kleinstadt. Und ja, es wird kein deutsches Klischee ausgelassen, inklusive Sauerkraut
und Hunter's Schnitzel auf der Karte 😂. Ein weiterer Halt gibt es in Ann Arbor, DIE Universitätsstadt in Michigan.
Die letzten 3 Wochen brechen an und diese gleichen eher Städtereisen als dem Roadtrip wie in den vergangenen Wochen, der mehr auf Natur und Landschaft aufgebaut war. Damit die Hochhäuser und die
Grossstadt-Hektik aber nicht völlig Überhand nehmen, unterbrechen wir unsere Städtetour zum einen mit dem Besuch des Shenandoah Nationalparks und zum anderen mit einem Abstecher ins Amish-County,
nach Lancaster. Demnach sieht unsere Route wie folgt aus:
- Pittsburgh
- Shenandoah Nationalpark
- Washington D.C.
- Lancaster
- Philadelphia
- New York
Pittsburgh
Eine klassische US-Industriestadt, die uns im ersten Moment so gar nicht gefällt (dreckig, wieder mehr Obdachlose, für Fussgänger nicht wirklich geeignet) und wir erst mal darüber schlafen
müssen, um dieser Stadt am nächsten Tag eine zweite Chance zu geben. Und ja, ausgeschlafen wirkt die Stadt schon nicht mehr ganz so negativ. Wir machen uns also auf, die Skyline von Pittsburgh
vom Mount Washington zu bestaunen und entlang des Allegheny River zu spazieren.
Auf der Weiterfahrt in den Shenandoah N.P. nehmen wir das Flight 93 National Memorial mit. Während an der Absturzstelle selber nicht viel zu sehen ist, ist das
Museum mit der minutiösen Aufarbeitung der Geschehnisse am 11.09.2001 gut gemacht und spätestens die Sprachnachrichten der Flugpassagiere verursachen Gänsehaut.
Shenandoah Nationalpark
...almost heaven, West Virginia
Blue Ridge Mountains, Shenandoah River... Ja richtig, wir fahren einen ganzen Tag auf den Spuren/Liedzeilen von "Country roads" 😉 Der Skyline Drive folgt dem Grat des Shenandoah
Nationalparks und damit den Blue Ridge Mountains, die ihren Namen von dem blauen Dunstschleier haben, der fast immer über den Bergen hängt (sozusagen die australischen "Blue Mountains" der USA
😉). Auch das Wetter ist hier eigen... Während im Tal die Sonne scheint, kleben im Nationalpark die Wolken an der einen Seite des Grats fest, und durch die Wälder ziehen Nebelschwaden in einem
Tempo, so schnell kann man gar nicht gucken. Und das alles bei einem Klima wie in einer Waschküche... Feucht-heiss ist heute angesagt 😅 Ein paar Wanderungen lassen wir uns hier dennoch nicht
nehmen und steuern Aussichtspunkte und einen Wasserfall an. Und wo viel Wald ist, sind auch die Bären nicht weit (wir haben die Warnhinweise schon fast etwas vermisst 🙈😂). Bären sehen wir keine,
aber im Nachhinein wäre eine zusätzliche Warnung vor herabfallenden Eicheln und das Tragen eines Helms genauso angebracht gewesen... Teilweise tönt es im Wald wie bei starkem Regen oder Hagel und
es knallen einem ständig Nüsse vor die Füsse 😱😂
Washington
Weiter geht die Fahrt in die Hauptstadt der USA, mit einem kleinen Umweg über Alexandria (Nobel-Vorort von Washington). In Washington, in direkter Nachbarschaft vom weissen Haus schläft es sich
wunderbar und wir erkunden ausgeruht die Sehenswürdigkeiten der Stadt. Das Washington Monument (169m hoher Obelisk), die verschiedenen Kriegs-Memorials, das Lincoln Memorial, der Arlington
Friedhof, die Union Station oder natürlich das US Capitol sind wirklich sehenswert. Für die verschiedenen Museen bleibt leider keine Zeit, und gesehen haben wir auch längst nicht alles... Heisst:
wir "müssen" wiederkommen 😉
Lancaster
Nach 2 Tagen in Washington gehts nochmals aufs Land. Wir hoffen rund um Lancaster auf ein paar Amish-People zu treffen. Ein Volk, das nicht nur bibelfest ist, sondern auch eine schlichte
Lebensweise lebt und von der neuzeitlichen Entwicklung nichts wissen will (Pferdekutschen statt Autos, Esel und Pferde statt landwirtschaftlicher Maschinen, etc.) - spannend! Wir haben Glück und
wir sehen bereits auf der Hinfahrt Bauern, die ihre Felder mit Pflügen mit eingespannten Pferden bewirtschaften und eine ganze Gemeinschaft, die mit ihren typischen Kutschen unterwegs sind. Am
anderen Tag regnet es, übrigens zum ersten Mal in diesen Ferien, den ganzen Tag. Wir machen somit nur einen kurzen Halt in Bird-in-Hand und Intercourse und besuchen einen von Amish betriebenen
(Indoor-)Market. Es werden allerlei typische Produkte (Quilt, Gebäck, Gemüse/Früchte) verkauft. Fotos sind nicht wirklich erwünscht, sprich unsere Kameras haben Pause 😉
Philadelphia
Wir begeben uns auf historische Wege in Philadelphia, der "Wiege der USA". In der Liberty Hall wurde am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet und bei der öffentlichen Verlesung
derselben läutete die legendäre Liberty Bell. Nicht nur jeder amerikanische Bürger "muss" mind. einmal im Leben die Glocke live gesehen und in der Liberty Hall den Erzählungen zur Enstehung der
USA gelauscht haben, nein, auch wir stehen in der ersten Reihe. 😉 Nach soviel Geschichte spazieren wir natürlich auch sonst noch etwas durch die Stadt, bestaunen die Murales, die City Hall und
die herzigen "alten" Gassen. Und beim Philadelphia Museum of Art sprinten wir (in Gedanken) wie Rocky Balboa die Stufen hoch und geben oben angekommen unsere Lungen ab - uff, es sind einfach
zwei, drei Stufen zuviel und zu heiss ist es auch! 😅🥵 Am Abend lassen wir uns ein Baseball-Heimspiel der Philadelphia Phillies gegen die Minnesota Twins nicht entgehen. Nur noch schnell die
Regeln im Internet lesen und dann sind wir ready. 🤓 Leider ist es nicht so der Abend der Phillies - sie verlieren ziemlich klar - aber dennoch bleiben wir, im Gegensatz zu den meisten
Einheimischen, bis zum Schluss sitzen... Wie es sich gehört halt 😉
New York City
Yeah, nach über 17'000 unfall- und pannenfreien Kilometern erreichen wir New York City! Nachdem Susan uns die letzten Wochen immer total souverän durch die Staaten und vor allem die
US-Grossstädte gefahren hat, kann ich es nicht lassen und "hetze" sie zum (Master-)Abschluss einmal quer durch Manhattan, bevor wir "unser" Auto am JFK Airport abgeben 😁 Die nächsten 4 Tage
geniessen wir die Stadt, die niemals schläft. Und ja, im ersten Moment sind wir tatsächlich etwas überfordert ob des Lärms, der Hektik und vor allem der vielen Leute! 😵💫 Zum Glück kennen wir
schon vieles, so können wir dem grössten Trubel etwas aus dem Weg gehen und auch einfach mal in einen Park sitzen und den vorbeihetzenden Leuten zusehen... Sofern das Wetter mitmacht. Leider sind
die Tage in New York wettertechnisch nicht mehr ganz so schön. Die Sonne zeigt sich jeweils nur für ein paar wenige Stunden, wenn überhaupt. Meistens jedoch ist es einfach nur grau und warm -
bääh, was für eine gruusige Kombi! Zumindest fällt uns so das "nach Hause kommen" nicht ganz so schwer 😉