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Nordwärts

(20.06. bis 25.06.2023)


Diese Woche startet unsere Route in Richtung Norden. Aber wir fahren nicht stur alles der Küste entlang, was sicher auch schön wäre, nein, unser Weg führt uns im Zick-Zack immer mal wieder ins Landesinnere und dann wieder zurück an die Küste.


Highlights in dieser Woche sind: der Avocado-Toast in Stinson Beach 😋, die Seeelefanten und der Leuchtturm im Point Reyes National Seashore, das herzige Städtchen Mendocino, die Fahrt auf der Avenue of Giants, Eureka mit seinen viktorianischen Häusern, das Tall Timbers B&B mit der herzlichen Gastgeberin Martha  und ihrem Hund Milo, der Lassen Volcanic N.P. und der Crater Lake N.P.



Die steife Brise (brrrh, isch das än chalte Wind) von San Francisco begleitet uns an der Küste noch ein, zwei Tage. Sobald wir das Meer hinter uns lassen, wird es auch wieder etwas wärmer. Und trotzdem werden wir, nicht nur Temperaturtechnisch, immer wieder vom Winter eingeholt. Nach den gesperrten Strassen im Kings Canyon-Sequoia N.P. und im Yosemite N.P. können auch die Nationalpärke Lassen Volcanic und Crater Lake nur eingeschränkt besucht werden. Teilweise liegen noch immer 2.5 Meter Schnee! - ja, wer kennt sie nicht, die strengen und schneereichen Winter in Kalifornien? 😅 Okay, dieser Winter (v.a. der Schneesturm im März 2023) war in dieser Gegend aber auch wirklich extrem - O-Ton div. Einheimischer. Und ja, als wir Anfang des Jahres die ganze Reise geplant und gebucht haben, haben wir für Mitte/Ende Juni nicht mehr mit solchen Schneemassen gerechnet, die uns einen Strich durch die Rechnung machen könnten. So kommt es also, dass wir nun öfters mal vor gesperrten Strassen stehen und wir umdisponieren und geplante Wanderungen "streichen" müssen. Schade, aber wir finden trotzdem immer wieder tolle Alternativen. 


Lassen Volcanic N.P.

Eigentlich ist dieser Park als "Mini-Ersatz" für den Yellowstone N.P. gedacht... Wir haben uns entsprechend auf dampfende Böden und blubbernde Tümpel gefreut. Aber daraus wird nix - Road closed. Also gehts halt auf eine Spazierrunde um den Manzanita Lake und damit doch noch etwas Vulkanfeeling aufkommt, auf den Cinder Cone. Uff, von Spaziergang kann hier jedoch keine Rede mehr sein. Die Aussicht vom Kraterrand von diesem Schlackenkegel müssen wir uns also ziemlich hart verdienen. Ganz nach dem Motto "Zwei Schritte vor, einer zurück", sind die 230 Höhenmeter auf dem super steilen Sand-, Stein-, Geröllweg echt anstrengend. Aber jede Schweissperle lohnt sich! 😅


Crater Lake N.P.

Ein fast kreisrunder und tiefblauer Kratersee, der nur von Regen- und Schmelzwasser gespiesen wird. Den wollen wir mit eigenen Augen sehen und am liebsten auf dem Kraterrand ganz herum fahren. Aber auch hier: Road closed. Tja, so geniessen wir halt die Aussicht von den offenen Aussichtspunkten und gehen zu Fuss noch ein paar Meter. 


Stadt, Land, Fluss äh Meer

(26.06. bis 07.07.2023)


Am frühen Morgen verlassen wir den um diese Uhrzeit spiegelglatten und noch schöner wirkenden Crater Lake. Unser nächstes Ziel ist Hood River am Columbia River und am Fusse des imposanten Vulkankegels Mount Hood. Auf dem Weg dort hin nehmen wir den Smith Rock State Park mit, wo wir uns die Beine auf einem kurzen Walk vertreten.

Von Hood River aus fahren wir entlang der Columbia River Gorge und machen Halt bei verschiedenen Wasserfällen. Einen weiteren Stopp gibt es in Portland. Eigentlich eine recht anschauliche Stadt mit schönen Gebäuden (erinnert uns ein bisschen an Boston), wenn da nur die vielen Obdachlosen nicht wären. Erschreckend ist hier, in welchem Zustand die leben (mit Alkohol und/oder anderen Drogen zugedröhnt ohne Ende) oder evtl. auch nicht mehr leben... Wer weiss das schon und interessieren tut es offensichtlich auch niemanden. Krass!

Am Nachmittag erreichen wir Cannon Beach - DER "Place to be" an Oregons Küste und das pure Gegenteil von Portland. Hier bleiben wir zwei Nächte und erkunden die nähere Umgebung.


Mount Rainier N.P.

Als nächstes geht es in den Mt. Rainier N.P.. Nach den vergangenen Strassensperren wegen Schnee, ist die Strasse durch diesen Park zur Abwechslung wegen Bauarbeiten gesperrt. 🙄 Aber das beeinträchtigt uns zum Glück nicht wirklich (ausser, dass sich die Massen so nur schlecht verteilen). Wir unternehmen hier eine geniale Wanderung - den Skyline Trail. Da auf dem Wanderweg teilweise noch immer viel Schnee liegt, wird dieser Trail nur bis zur Hälfte empfohlen. Aber hey, sind wir "Swiss Mountain Goats" oder nicht? Eben! Und darum entschliessen wir uns, den Trail fertig zu laufen. Gut okay, der Weg ist ab der Hälfte nicht immer ersichtlich und führt durch grosse Schneefelder, es gibt nasse Füsse und ohne Wanderstöcke reicht es auch für die eine oder andere Rutschpartie. Aber es lohnt sich! Und am Abend gönnen wir uns einen entspannten Sprung ins eigene Jacuzzi... So lässt sich ein genialer Tag stilgerecht ausklingen.


Olympic N.P.

Von einem Nationalpark geht es gleich weiter in den nächsten. Der Olympic N.P. ist vor allem für die dschungelähnlichen Regenwälder und die Nähe zur Pazifikküste bekannt. Und so ist es nicht mehr als logisch, dass wir dem Hoh Rain Forest mit seinen Moosen und Flechten (gibt es in dieser Form nur noch in Patagonien und Neuseeland) einen Besuch abstatten wollen. Aber aufgrund von diversen Faktoren wie: Wochenende, super Wetter, gut und schnell erreichbar von Seattle und Umgebung aus, Tage vor dem 4. Juli, und dass die Amis definitiv kein Problem mit Menschenaufläufen haben, stehen wir knapp 2 Meilen (rd. 3 km) vor dem Parkeingang in einem Stau. Okay, hinzu kommt noch ein naives Denken unsererseits... So doof, eigentlich hätten wir ja wissen müssen, dass ein Eintreffen um kurz vor 10.00 Uhr definitiv zu spät ist 🫣 Und nachdem wir auch nach 40 Minuten gefühlt noch gar nirgends sind, entschliessen wir uns zur Umkehr und verlassen die Kolonne, welche inzwischen auf fast 3 Meilen (rd. 5 km) angewachsen ist. Schade, schade, aber so macht das irgendwie keinen Spass! Also ab an die Küste, der Rialto Beach wird ja wohl genug gross sein, damit es Platz für "Alle" hat 😉


Am nächsten Tag wollen wir auf dem, gemäss Reiseführer, beliebtesten und wohl meistfrequentierten Wanderweg, dem Hurrican Hill Trail wandern. Aus Erfahrung und nach gestern wissen wir, dass sich frühes Aufstehen lohnt. Weiter kommt dazu, dass im Mai das Visitor Center abgebrannt ist und darum die Parkplatz- und WC-Situation ziemlich eingeschränkt ist, so dass pro Tag nur 315 Fahrzeuge hereingelassen werden. Also stehen wir um halb 8 beim Eingang und sind (doch schon) das 130. Auto 😊 Oben angekommen, schnüren wir die Wanderschuhe und werden bei der Infotafel aber bereits wieder ausgebremst..."Hurrican Hill Trail closed", wegen eines Pumas, der in dieser Gegend umherstreift 😳 Naja, ein Puma-Foto wäre ja schon cool, aber diesen Tieren möchte man irgendwie dann doch nicht in freier Wildbahn begegnen.


Aber das irgendetwas "closed" ist, wird langsam aber sicher zu einem running gag in diesen Ferien - wir nehmen es mit Humor, bleibt uns ja nichts anderes übrig 😂 Und weil es hier oben nicht sooo viele (spannende) Alternativen gibt, machen wir nur ein paar kurze Walks und sind nach knapp 2 Stunden wieder auf dem Rückweg zum Lake Crescent, wo wir einfach etwas die Sonne geniessen. Ist ja auch schön!


Seattle

Seattle empfängt uns am späteren Nachmittag des 4. Juli bei strahlendem Sonnenschein. Da die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag jedoch nicht, wie von uns einfach denkenden Touris erwartet, am Hafen stattfinden, sondern etwas ausserhalb am Union Lake und man schon seit Stunden hätte dort sein müssen, bekommen wir in der Innenstadt nicht viel vom 4. Juli mit. Im Gegenteil, die Stadt ist, bis auf die Obdachlosen (jep, die gibt es auch hier in den schrecklichsten Zuständen - ich denke, wir werden uns in den Städten an diesen traurigen Anblick gewöhnen müssen 🙁), praktisch ausgestorben.


Die nächsten zwei Tage erkunden wir die Stadt. Zu Fuss geht es u.a. zum Pike Place Market, zum ältesten Stadtteil 'Pioneer Square', zum aktuell höchsten Hochhaus Seattles ('Columbia Tower'), zum Amazon Hauptquartier und natürlich zur Space Needle. 


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